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Ostern in der Toskana

Ostern in der Toskana

Vielleicht haben Sie schon mal mit dem Gedanken gespielt, die Osterfeiertage in der Toskana zu verbringen. Wenn dem so ist, ist es sinnvoll, sich vorher mit den Ostertraditionen Italiens vertraut machen, denn die Bräuche weichen von denen in Deutschland ein wenig ab.


Wie in jedem Land mit christlichen Wurzeln und Traditionen werden auch in Italien zu Ostern bestimmte Bräuche gepflegt, zumal hier die Verbindung zum Glauben vielerorts noch stärker ausgeprägt ist als in manch anderen Ländern.


Aber wo genau liegen die Unterschiede zu Deutschland und anderen Ländern, die die Reise in die Toskana an Ostern so besonders machen?

Siena

Ostertraditionen in der Toskana

- Prozessionen an Karfreitag


Der Karfreitag ist im Gegensatz Deutschland, kein Feiertag in Italien. Daher finden zumeist erst am Abend dieses Tages unzählige Prozessionen statt, welche in vielen Städten des Landes auf den Straßen durchgeführt werden. In der Toskana, in der Stadt Grassina nahe Florenz wird zum Beispiel die Passion Christi dargestellt.

- Ostersonntag in Florenz


Am Ostersonntag kann man In Florenz, der Hauptstadt der Toskana, einer besonders alten Ostertradition beiwohnen. Auf dem Domplatz der Stadt wird ein Ochsenkarren mithilfe einer Rakete entzündet, welche dann ein großes Feuerwerk entfacht. Diese Tradition geht auf den ersten Kreuzzug zurück. Damals nahm der italienische Bischof Ranieri Jerusalem ein und hisste die italienische Flagge übern den Mauern der Stadt. Als Belohnung erhielt der Bischof vom Führer des Heeres drei Steinsplitter, welche vom Grab Jesu stammten. Diese hat er mit nach Florenz gebracht.


Viele Jahre über wurden diese Steine zur Entzündung des „neuen Feuers“, welche das neue Leben symbolisiert, genutzt. Das Feuer des Heiligen Landes wurde dann von Haus zu Haus getragen. Im Laufe der Zeit wurde dann ein Ochsenkarren genutzt, um das Feuer zu verbreiten. Ab dem 14.Jahrhundert nutzte man dann Feuerwerkskörper, um den Wagen zu entzünden. Der dabei resultierende Knall wird Scoppio del Carro genannt.

- Prozession in Porto Santo Stefano am Ostersonntag


Am Ostersonntag finden auch noch spezielle Prozessionen in der Toskana statt. In der kleinen Fischerstadt Porto Santo Stefano wird eine Prozession zum Meer gemacht, um das Meer zu segnen. Eine Statue Jesu Christi wird dabei drei Mal in das Wasser getaucht. Die Schiffe, welche dort gerade ankern, beantworten diese Tradition mit ihren Sirenen.

Osteressen in der Toskana

Das Osteressen

Der Ostersonntag, welcher auch gleichzeitig das Ende der vierzigtägigen Fastenzeit einläutet, wird üblicherweise mit einem umfangreichen Frühstück begangen. Dieses geht dann gleich in das Mittagessen über, an dem die ganze Familie und auch Freunde teilnehmen. Osterlamm ist auch hier, wie in Deutschland, eine der traditionellen Speisen. Aber auch Kartoffeln dürfen zu dieser Mahlzeit nicht fehlen. Zum Abschluss dieses ausgiebigen Festmahls gibt es einen Hefekuchen, der in Form einer Taube gebacken ist. Dekoriert ist dieses typische Oster-Gebäck dann mit Mandeln oder auch Rosinen und Hartzucker. Dieser speziell nur für Ostersonntag gebackene Kuchen heißt „Colomba Pasquale“.
Musik und Tanz begleiten einen ebenfalls durch den gesamten Ostersonntag.

Colomba Pasquale

Gibt es in Italien Ostereier?

Im Gegensatz zu Deutschland, wo zu Ostern die Kinder bunte Eier im Garten suchen, gibt es diese Ostertradition in Italien nicht.


In den Tagen vor Ostern geht in ganz Italien üblicherweise ein Geistlicher von Tür zur Tür um die Eier, welche als Fruchtbarkeitssymbol gesehen werden, zu segnen. Diese werden dann entweder gefärbt oder bemalt und zum Osterfrühstück auf dem Tisch dekoriert oder gleich verwertet für eine der köstlichen Leckereien.

Osterei Italien

Gibt es in Italien den Osterhasen?

Auch der Osterhase, der in Deutschland die Eier bringt, gehört nicht zu den traditionellen Figuren in Italien. Hier ist es die Taube, welche als Symbol für Jesus und seine Auferstehung angesehen wird. In Greve wird zum Beispiel ein Drahtseil vom Kirchturm über den gesamten Platz davor gespannt. Dann wird daran eine Plastiktaube befestigt. Diese wird an dem Stahlseil entlang vom Kirchturm aus an das andere Ende des Seils, mit Hilfe von Pyrotechnik, geschossen. Nachdem die Taube am anderen Ende des Seils angekommen ist, wird automatisch ein weiterer Antrieb entfacht, welcher die Taube zurück zum Kirchturm bringt.  Die Zuschauer beobachten dann voller Spannung, ob die Taube zurück zur Kirche findet oder nicht.


Schokolade spielt auch in Italien zu Ostern eine große Rolle. Aber nicht in Form von Osterhasen, wie wir es in anderen europäischen Ländern kennen. Hier ist es traditionell so, dass man große Schokoladen-Ostereier verschenkt, welche in ihrem Inneren ein kleines Geschenk verbergen. Je nach Preis der Eier können auch die Geschenke teuer oder günstiger sein.

Osterpicknick am Ostermontag

Am Ostermontag oder „Pasquetta“ – was kleines Ostern bedeutet – wird vor allem mit den Freunden und der Familie ein großes Picknick oder ein BBQ im Freien veranstaltet. Dies wird zumeist mit einem Ausflug verbunden. Zu diesem Essen wird die „Torta di Pasquetta“ gereicht, welche an diesem Tag nicht fehlen darf. Dieses Oster-Gebäck, welches aus Blätterteig, Ricotta, Spinat und gekochten Eiern besteht, kann man warm oder auch kalt genießen. Die Rezepte hierfür variieren von Provinz zu Provinz. Wichtig ist allerdings, dass das angebotene Gebäck salzig sein muss. Auch wird an den Festtagen zu jedem Essen viel Wein getrunken.


Da das Osterfest in Italien auch gleichzeitig die Frühlingszeit einläutet und ebenfalls die Eissaison beginnt, werden traditionell die Eiscafés der Stadt von den Menschenmassen gestürmt.

Weingut Toskana

Zusammenfassung

Abschließend ist zu sagen, dass sich trotz oder gerade wegen der Unterschiede zum deutschen oder anderen europäische Ostertraditionen der Besuch der Toskana während der Osterfesttage lohnt. Alleine die kulinarischen Spezialitäten, welche in dieser Zeit überall angeboten werden, sollte man sich nicht entgehen lassen.

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Fotos mit freundlicher Genehmigung von:
- Pixabay
- Giallozafferano
- Giallozafferano Blog

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